Freitag, 25. April 2008

Nostalgia

Mittwoch, 23. April 2008

Averroes by Agamben by Imagination

"Die Imagination ist eine Entdeckung der Philosophie des Mittelalters. Und noch in diesem erreicht sie im Denken des Averroes ihre kritische Schwelle - und ihre aporetischste Formulierung. Tatsächlich betrifft die zentrale Aporie des Averroismus, die nie aufhörte, den hartnäckigen Widerspruch der Scholastiker zu erregen, das Verhältnis zwischen dem einen und abgetrennten möglichen Intellekt und den einzelnen Individuen. Laut Averroes bedürfen diese, um sich mit dem Intellekt zu vereinigen (copulantur), der Phantasmen, die im inneren Sinn (insbesondere der Einbildungskraft und dem Gedächtnis) hausen. Insofern kommt der Imagination eine absolut entscheidende Bedeutung zu. Auf dem Gipfelpunkt der individuellen Seele, an der Grenze zwischen dem Körperlichen und dem Unkörperlichen, dem Individuellen und dem Gemeinsamen, der Empfindung und dem Denken ist sie die Schlacke, die die in Flammen aufgegangene individuelle Existenz auf der Schwelle zum Abgetrennten und Ewigen zurücklässt. Folglich ist die Imagination - nicht der Intellekt - das Prinzip, das die Spezies Mensch bestimmt.
Fraglos ist diese Definition aporetisch [...], denn sie siedelt die Imagination in der Leere an, die sich zwischen der Empfindung und dem Denken, der Mannigfaltigkeit der Individuen und der Einheit des Intellekts auftut. Daher - wie immer, wenn es darum geht eine Schwelle oder einen Übergang zu erfassen - die schwindelerregende Vervielfachung der Unterscheidungen in der mittelalterlichen Psychologie: Sensibitlität [virtus sensitiva], Einbildungskraft [virtus imaginativa], Erinnerungsvermögen [virtus memorialis], materieller und erworbener Verstand [intellectus materialis, adeptus] etc. Die Imagination beschreibt einen Raum, in dem wir aufgehört haben zu denken, in dem nur durch eine Denkunmöglichkeit das Denken ermöglicht wird."

*****Aus: Agamben, Giorgio: Nyphae. Berlin, 2005. S. 42.

Dienstag, 15. April 2008

Rituale II

"Es ist eine bekannte Tatsache, dass das Spiel und die hauptsächlichsten Formen der Kunst anscheinend in der Religion ihren Ursprung haben und dass sie lange Zeit einen religiösen Charakter behalten haben. Man sieht, welches die Gründe sind: Der Kult war, obwohl er direkt auf andere Zwecke zielt, zu allen Zeiten für die Menschen eine Art Erholung. Diese Rolle hat die Religion nicht zufällig gespielt, dank eines glücklichen Zusammentreffens, sondern dank einer Notwendigkeit ihrer Natur. Obwohl das religiöse Denken, wie wir festgestellt haben, etwas ganz anderes ist als ein System von Fiktionen, gelingt es den Wirklichkeiten, denen es enstpricht, nur dann, sich religiös auszudrücken, wenn die Phantasie sie verwandelt. Zwischen der Gesellschaft, so wie sie objektiv ist, und den heiligen Dingen, die sie symbolisch darstellen, besteht ein beträchtlicher Abstand. Die Eindrücke, die die Menschen wirklich fühlen und die als Rohstoff für diese Konstruktionen gedient haben, mussten erst interpretiert, ausgearbeitet und bis zu Unkenntlichkeit umgewandelt werden. Die Welt der religiösen Dinge ist also, wenn auch nur in ihrer äusseren Form, eine teilweise imaginäre Welt, die aus diesem Grund leichter für freie Geistesschöpfungen geeignet ist. Weil im übrigen die intellektuellen Kräfte, die zu ihrem Aufbau dienen, heftig und turbulent sind, genügt die einzige Aufgabe, die darin besteht, das Wirkliche mit Hilfe von geeigneten Symbolen auszudrücken, nicht, um sie zu beschäftigen. Im allgemeinen bleibt ein Überschuss übrig, der sich in zusätzliche, überflüssige und verschwenderische Werke umsetzt, d. h. in Kunstwerke."

*****Durkheim, Emile: Die elementaren Formen des religiösen Lebens. Frankfurt am Main,1994. S. 512f.

Rituale I

"Ein Ritus ist also etwas anderes als ein Spiel. Er ist ernstes Leben."

*****Durkheim, Emile: Die elementaren Formen des religiösen Lebens. Frankfurt am Main,1994. S. 514.

Freitag, 11. April 2008

Mehr singende Menschen

Unser aller Uni-All(p)tagtraum:

Auch etwas scharfpixliger zu sehen auf der Seite von Prangstgrüp.

Nochmal Verschiebungen


Zugegebenermassen um ein Vielfaches flacher. Andrerseits realkörperlich wahrnehmbar. Mehr zu den Urhebern hier.

Donnerstag, 10. April 2008

Einzell-Kommunikation mit einer Art Welt


Verschiebungen der dritten Art kann man zur Zeit übers Schauspielhaus Zürich - von Rimini Protokoll - durch Ringier - beziehungsweise als Call Cutta in a Box erleben. In Zürich diesen Monat noch beinahe täglich und tagsüber zu buchen. Reservation Pflicht. Globale Auflösung inbegriffen.

Samstag, 5. April 2008

Grau und Eng



Ein Tag wie ein Halfter

(es ist ein Pferd, D)
Ein zweidottriges Ei und die ersten Augenringe meines Lebens gefunden.